Hörnli mit Sandsosse

12.10.2003
Dieses Rezept stammt direkt aus dem harten Alltag einer WG in Fribourg.

1. Man nehme die Pfanne aus dem Abwaschbecken, vom Abtropfbrett oder wo sie gerade sein mag. Hygienebewusste können noch versuchen, einen Teil der Reste von der vorherigen Benutzung abzukratzen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass auf der Unterseite der Pfanne kein Kaugummi klebt, sonst stinkt es auf der Platte.
2. In die Pfanne geben wir Wasser und suchen eine noch funktionierende Herdplatte und kochen das Wasser (Ob es kocht erkennt man an den grosse Blattern, die dann aufsteigen.) 3. Bis das Wasser kocht, suchen wir eine zweite Pfanne, falls es das gibt. Ist sie nicht in der Küche, könnte sie auch im Zimmer eines anderen oder in der Badewanne sein. Vielleicht hat sie sogar jemand in den Abfallkübel versorgt.
4. Wenn das Wasser kocht, geben wir Salz dazu und kippen soviel Hörnli, wie wir essen möchten, hinein. Auf keinen Fall darf man Öl dazu geben, wie wir von MTW wissen. Sonst klebt die Sosse nicht. Und pampen tut es so oder so, wenn man nicht rührt. Wir rühren also gelegentlich.
5. Wir suchen im Kühlschrank nach essbaren Sachen für die Sosse. Gut sind: Zwiebeln, ev. Knoblauch, ein Stück Butter (wenn er etwas Gelb ist, machts nichts, aber er darf nicht grün sein und sollte nicht allzu stark stinken). Sollte der Butter nicht so vertrauenerweckend aussehen, tut es auch etwas Öl (Bitte nicht mit Essig verwechseln).
6. Sehr delikat sind Pilze. Nicht das weisse Pulver da, auch nicht die Schimmel-Pilze sondern so Pflanzen halt. Es gibt sie preisgünstig und haltbar in Büchsen oder teuer und sehr verderblich offen zu kaufen. Selber suchen ist etwas gefährlich.
7. Wir legen den Butter in die zweite Pfanne und machen ihn warm. Butter sollte übrigens nicht kochen, sonst wird es nicht so lecker. Wenn er heiss ist, braten wir darin Zwiebeln an.
8. Dann geben wir Mehl dazu, bis das ganze ein zäher Brei ist.
9. Sandsosse wäre es jetzt, aber essbar machen kann man sie erst durch zugeben von Wasser oder, ganz edel, von Milch. Man rührt und wenn die Menge stimmt, bindet es und wir haben eine weisse Sosse. Wenn es zuwenig Wasser ist, wird es sehr dickflüssig und brennt sehr schnell an. Aber man kann immer wieder Wasser nachgiessen.
10. Falls die Hörnli mittlerweile kein Wasser mehr haben, sollte man dringend wieder neues dazutun, sonst können sie nach einigen Stunden in Brand geraten. Bei dieser Gelegenheit kann man auch gleich noch etwas rühren.
11. In die Sosse kommen nun Pilze, irgendwelche Gemüse, die nicht selber rumlaufen, aber doch noch lebendig aussehen, sowie Gewürze. Pfeffer, Paprika, Aromat und Muskatnuss sind geeignet. Zimt sollte man besser nicht ausprobieren. Majoran haben wir nicht gefunden, also haben wir es nicht getestet.
12. Nun kann man servieren, man kann noch Reibkäse dazutun und die Sosse darübergiessen. Sollte jemand über den Gestank klagen, kann man sagen, der komme aus dem Abfallkübel oder von der Nachbarwohnung, dieses Argument überzeugt meistens. Wenn man Besteck und Teller vorher abwäscht, kommt der eigene Geschmack dieser Mahlzeit mehr zu Geltung.
13. Nun muss man nur noch ein Opfer finden, das Abwäscht.

fun