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Das Opfer meiner Pläne
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Hitachi ITX
...mach neu!

Ein Computer für die Stereoanlage

Computer und Home Entertainement wachsen zusammen. Moderne DVD-Rekorder haben gleich eine Festplatte und Netzwerkanschluss mit drin, und Computer werden mit Tuner und Fernbedienung ausgestattet. Mit einer grossen CD-Sammlung auf mp3 könnte ich so etwas gut gebrauchen. Anstatt etwas fertiges zu kaufen, wollte ich lieber selber basteln.

Die taiwanesische Firma VIA verkauft Motherboards, die bloss 17x17 cm gross sind, also etwa eineinhalb mal die Grösse einer CD. Diese Boards sind mit langsamen Prozessoren ausgestattet, dafür müssen sie kaum gekühlt werden. Die Boards von VIA haben dazu noch digitalen 5.1 Surround Sound und einen TV-Ausgang.
Genau das Richtige für mein Projekt. Ich entschied mich für das völlig Lüfterlose Epia ME6000 mit einem 600 MHz Prozessor. Dazu wählte ich ein ebenfalls lüfterloses Netzteil von (Das war allerdings nicht so schlau, die Dinger sind einfach zu teuer. Ein normales leises ATX-Netzteil tut es auch und kostet einen Viertel davon. Wer trotzdem so eins will, sollte die Liste der Reseller anschauen um Portokosten und Zollprobleme zu vermeiden...) Ein DVD-Laufwerk und eine Festplatte hatte ich schon, so dass das Projekt nicht allzu teuer wurde.

Das Opfer meiner Pläne
Hitachi SR-205

Für meine Bastelpläne musste ein alter Hitachi Verstärker mit eingebautem Radioempfänger (Modell SR-205) dran glauben. Als erstes entfernte ich die verstaubten elektrischen Teile und baute das Gehäuse schlussendlich weitgehen auseinander, um alle Innereien zu entfernen.

Man beachte auf dem nebenstehenden Bild (Anklicken zum Vergrössern) die faszinierende Konstruktion mit Fäden und Rädchen, damit bei der Frequenzwahl gleichzeitig der Zeiger an der Gehäusefront verschoben wird und der tatsächliche Tuner (der Klotz links unten) gedreht wird.

Das Opfer meiner Pläne
Das Opfer meiner Pläne
Der Verstärker
Der Verstärker
Der Verstärker
Der Verstärker


VIA Epia ME6000
VIA Epia ME6000

Epia ME6000

Ich entschied mich also für ein Motherboard der "Erfinder" von Mini-ITX, das VIA Epia ME6000. Ich bestellte das Board recht günstig bei . Eine neuere Adresse wäre , sonst einfach suchen: .

Das Board wird in einer Box mit Treiber-CD, Kabel für Floppy und Harddisk, Anschluss für USB und FireWire, ATX-Blende sowie einem englischen Handbuch geliefert. Dazu bestellte ich noch 256 MB Ram. Das lüfterlose Netzteil des Herstellers bestellte ich bei www.epia-power.ch Seite ist offline, 29.5.2006, doch war es teuerer als das Motherboard. Ein Netzteil mit leisem Netzteil dürfte die bessere Wahl sein, zumal trotz allem ein wenig Lüftung nötig ist, wenn das System einige Zeit halten soll.

Die genauen technischen Daten sind auf der Webseite von VIA

Die Mini-ITX Box
Die Mini-ITX Box
Die Box öffnet sich
Die Box öffnet sich

Inhalt der Box
Inhalt der Box



Übersicht Epia-Motherboards

Epia Erste Version, langsam, 500 MHz (Lüfterlos) und 800 MHz. 2 IDE Kanäle aber kein Floppy-Anschluss, USB 1.1
Epia M Mit mpeg-Beschleunigung für DVD's. Neuere Chips und Floppy-Anschluss, USB 2.0
Epia CL 2 Netzwerkanschlüsse z.B. für Router, nur 2 Kanal Audio
Epia TC Integrierter Stromwandler, braucht nur noch 12V Netzteil. Integrierter CardBus Adapter
Epia MII Integrierter CardBus Adapter, 6 Kanal Audio

Die Boards werden von VIA Hergestellt. Die Herstellerwebseite ist

Einbau

Schalter
Nahaufnahme der manipulierten Schalter

In das gesäuberte Gehäuse sollte also nun mein Mini-ITX Motherboard. Auf der Rückseite sollten die Anschlüsse erreichbar sein. Ich schraubte (jaja, in den 60ern schraubten sogar die Japaner noch) eine Platte mit Chinch-Anschlüsse weg. Weil es noch nicht ganz reichte, musste ich mit einer Metallsäge die Öffnung verlängern.

Vorne am Gehäuse hat es vier Tasten, die man drücken kann. Es wäre sicher optimal, diese als Einschalttaste und für das Reset gebrauchen zu können. Die Tasten rasten aber ein, womit sie den Strom dauernd verbinden bis man sie nochmals drückt. Um daraus ein Taster zu machen, entfernte ich das Drahtstück das den Schalter festhielt. (Im Bild nebenan ist der dritte Schalter von links so behandelt.) Nach einigem Rätseln entdeckte ich per Zufall, dass die Schalter nicht etwa die linken Kontakte mit den rechten verbinden, sondern die jeweils auf der gleichen Seite benachbarten.

Heimwerker
Heimwerker
Heimwerker
Heimwerker
Schalter
Schalter

Montage

Nun sollte das Board also in das Gehäuse gepasst werden. Meine erste Idee war, Löcher in das Bodenblech des Verstärkers zu bohren und das Board so festzuschrauben. In Ermangelung grosser Werkzeuge musste ich diese Idee bald aufgeben: das Blech war viel zu solid. Also klebte ich mit einem kräftigen Leim zwei Holzlatten auf das Bodenblech und fixierte diese mit einer Schraube durch die Lüftungsschlitze. Auf diesen schraubte ich das Board fest. Auf der Rückseite passte es genau in die verbreiterte Öffnung.

Für die Festplatte und das DVD-Laufwerk machte ich es genau gleich. Für das DVD sägte ich aus der Frequenztafel eine geeignete Öffnung. Den ausgeschnittenen Teil klebte ich später auf die Schublade des DVD, so dass es im geschlossenen Zustand kaum auffällt.

Ich wollte Frontanschlüsse für USB und FireWire. Das mitgelieferte Kabel führte beides auf eine Blende für die Öffnungen bei den PCI-Steckkarten. Ich entfernte das Metall und durchtrennte dann das Plastik, so dass ich die beiden USB-Buchsen unter den FireWire-Buchsen befestigen konnte. Wie das aussieht, ist am fertigen Gerät sichtbar.

Montageversuch
Montageversuch
Montageversuch
Montageversuch
Festplatte
Festplatte


Netzteil

Stromversorgung
Stromversorgung

Das Netzkabel des Verstärkers ging durch eine Öffnung hinten ins Gehäuse. Doch sowohl das Kabel des 230V/12V Trafos wie auch das Stromkabel haben dicke Teile, die nicht durch diese Öffnung passen. Das Kabel des Netzteils wollte ich nicht zerschneiden, doch das Stromkabel ist ein normales dreiadriges Computerkabel, das im Notfall einfach zu ersetzen wäre. Ich durchtrennte das Kabel und verband die drei Drähte wieder mit einem Ding, das ich kannte um Lampen an die Decke zu hängen.

Aus einem alten Computer entfernte ich die Kabel für Stromschalter und Reset und auch gleich noch die Leuchtdioden für Power und HD-Aktivität. Die LED konnte ich gleich samt dem Kabel am Stück herausnehmen und in den Hitachi Computer einbauen. Das Kabel für Strom- und Resettaster schnitt ich vom Schalter weg und lötete es an die präparierten Taster des neuen Gehäuses.

Der grosse Moment: Ein erstes Mal Einschalten. Es passierte gar nichts - da kam die gute Frage auf, woran man eigentlich merkt, ob ein lüfterloser Computer (vorläufig noch ohne Festplatte oder Systemlautsprecher, und auch noch ohne Monitor) überhaupt läuft. Ich schleppte also einen Monitor herbei und tatsächlich, das Board war auf den ersten Anlauf gestartet und beklagte sich brav über das fehlen der Tastatur und einer Festplatte oder Bootdiskette.



Detail Netzkabel
Detail Netzkabel
Detail Stromkabel
Detail Stromkabel
Stromkabel
Stromkabel
Stromkabel
Stromkabel
Netzteil
Netzteil
Bastelgruppe
Bastelgruppe

Das runde IDE-Kabel

IDE-Kabel

Bisher verbreitete ich hier den Eindruck, ich würde immer alles Perfekt machen. Das stimmt natürlich nicht, doch während ich die kleinen Problemchen einfach verschweige, möchte ich doch vom IDE-Kabel berichten.

Als ich Festplatte und DVD zum ersten Mal anschloss, war das halbe Gehäuse von den beiden breiten Kabeln bedeckt. Es gibt in den Fachgeschäften hübsche runde IDE-Kabel (die Leuchten zum Teil sogar noch oder blinken und was weiss ich). Ich dachte, das kann ich auch selber machen und trennte mit einem Taschenmesser die einzelnen Drähte des Kabels. Es waren glaub etwas über 40 einzelne Drähte. Das Endergebniss sieht zwar nett aus, doch beim nächsten booten gab es tonnenweise gefährlich klingende Warnmeldungen über Lesefehler. Da mir meine Daten wichtiger sind als das Aussehen des Computers von Innen, entsorgte ich das Kabel und verwende jetzt ein ganz normales Kabel, an dem die HD als Master und das DVD als Slave hängen.

Sollte jemand unbedingt ein rundes Kabel wollen, kann ich nur empfehlen, einfach eins zu kaufen. Der Aufwand um selber eines zu machen ist zu gross und ein beschädigtes Kabel gefärdet die Daten auf der Festplatte erheblich.

IDE-Kabel
IDE-Kabel
IDE-Kabel
IDE-Kabel
IDE-Kabel
IDE-Kabel


Infrarotempfänger
Infrarotempfänger

Infrarotempfänger

Eine Stereoanlage muss sich per Fernbedienung kontrollieren lassen. Für meinen Multimedie-Computer gilt das umso mehr, als abgesehen vom Einschalter und dem Reset keine Schalter am Gehäuse verwendet werden.

Es gibt einige Anleitungen, wie man sich einen Infrarotempfänger selber zusammenbauen kann. Die Einzelteile kosten rund 5 Franken. Ich orientierte mich an der hervorragenden Anleitung unter Softwareseitig brauche ich dazu die Software Lirc.

Zum Anschluss hat das Epia Board Pins für eine zweite serielle Schnittstelle. In älteren Computern findet man geeignete Anschlusskabel. Statt dem seriellen Stecker kommt an das andere Ende direkt der Schaltkreis. Wie man sehen kann, braucht die Schaltung eigentlich nur drei Kabel.

Ich traute meinen Lötkünsten nicht so recht und probierte den Empfänger erstmal in einem alten Computer aus. Da sie tadellos funktionierte, durfte sie danach in das Hitachi-Gehäuse einziehen.



Infrarotempfänger
Die Bauteile
Infrarotempfänger
Schaltplan
Infrarotempfänger
Serieller Stecker
Infrarotempfänger
Test
Infrarotempfänger
Mein alter Computer

Hitachi ITX

Das Gerät steht nun bei mir in der Stereoanlage. Die Basteleien sind abgeschlossen, als letztes entschloss ich mich, doch noch einen Gehäuselüfter einzubauen. Die Temperatur des Prozessors stieg auf über 50 Grad Celsius, was der Elektronik auf Dauer nicht gut tut. Ich kaufte einen kugelgelagerten 80 mm Lüfter von CoolerMaster für knapp 20 Franken und hängte ihn über den Prozessor. Nun habe ich angenehm kühle 30 Grad auch unter Last. Und wenns wirklich mal still sein muss, kann man den Lüfter über einen weiteren der Schalter an der Gehäusefront (diesmal nicht zum Taster umfunktioniert) ausschalten.

Weiter zur Software, unter der mein System läuft...

Hitachi ITX Hitachi ITX
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